Nuffin Junges
Anzahl der Beiträge : 24 Anmeldedatum : 01.04.12 Alter : 26 Ort : Beim Wolfsgekräusel
| Thema: Aus dem leben eines Kämpfers Mo Apr 02, 2012 12:07 pm | |
| Hallo und Danke dass du vorbei schaust bei meiner Geschichte^^ Der Titel steht noch nicht fest, schlagt doch was vor wenn ihr Ideen habt (: In meiner Story geht es um den Schäferhund Rüden Rex und seine Nichte Fliege wie seinen Neffen Flo, die ein Leben außerhalb der Stadt anfangen wollen.. Aber lest selbst^^ - Prolog:
Die Nacht hing tief über der grauen Stadt wie ein dunkles Tuch das vom Himmel herab gesegelt war und dessen Luftzug die Wolke verweht hatte. In der wunderschönen Vollmondschwärze, die nur von der Blassen Kugel am Himmelszelt erhellt wurde, sahen die so weit entfernten Sterne in Rex' Augen aus wie kleine Pfotenabdrücke von leuchtenden Himmelshunden. Wie Pfotenschritte von kleinen, fröhlich umhertollenden Hundewelpen. Rex spannte seine Muskeln bei dem Gedanken und lief noch einen Hauch schneller als vorher. Er überquerte eine breite, jedoch ruhige Straße, glitt um die angekohlte Ecke eines halb niedergebrannten Hauses, sprang über einen einmal weiß gestrichenen Zaun und stand in seiner Gasse. Prüfend hob er die breite Schnauze und suchte die stickige Stadtluft nach Spuren von Gefahren ab. Nichts. Er trabte eiligen Schrittes bis zur hintersten Ecke der schmalen Gosse, in der er gelandet war, und winselte leise. Aus der dunklen Stille drang eine Antwort hervor, eine dünne Stimme die nicht jedes Ohr wahrgenommen hätte. Bei ihrem Klang stellten sich Rex' Ohren automatisch auf und wie am Band gezogen liefen seine Beine den richtigen Weg ohne dass er es wusste. Sie lenkten ihn in die windgeschützte Ecke, in der eine zerfetzte alte Couch zu finden war. Rex schnüffelte und fand tatsächlich den Duft seiner Schwester in der Luft kleben. Sie roch nach Angst und Schmerz. Mit den langen scharfen Krallen zog er sich an dem Gerümpelhaufen, hinter dem das Sofa stand, hinauf und sprang sachte auf das Polster. Neben ihm lag eine flach atmende Schäferhündin. Rex beugte sich zu ihr herab und leckte ihr sanft übers Ohr. Ihr schwacher Atem beunruhigte ihn, er konnte ihn kaum auf seinem breiten Gesicht spüren. "Laika" flüsterte er mit vor Besorgnis rauer Stimme. "Wie geht es dir? Wie geht es deinen Jungen?" Die dürre Hündin hob sichtlich erschöpft und mühevoll den schmalen Kopf. Ihre Ohren, die normalerweise hätten munter aufstehen sollen, hingen schlaff an ihrem Schädel herab. ihr Fell war stumpf und man sah jede Rippe und jeden Knochen. Besorgt drückte Rex ihren Kopf wieder ins Polster der Couch. "Du kannst auch im liegen sprechen." Erklärte er sein Handeln. Laika ließ es über sich ergehen. Sie war weitaus zu schwach um zu wiedersprechen. Mit vor Schwäche schwankender Stinmme hob sie an : "Den Jungen geht es gut. Sie.. sind alt genug.. ohne Milch auszukommen... das ist.." ein Würgen ließ sie innehalten und bevor sie weitersprach erbrach sie weißen Schaum auf das ohnehin stinkende Polster. Rex wischte es mit der Rute grob weg. Die Tatsache dass sie Schaum spuckte, ließ daraufhindeuten dass sie ihre minimale Mahlzeit von heute Morgen entweder bereits verdaut oder ebenfalls ausgewürgt hatte. Rex hätte gerne auf Variante 1 getippt, doch der entsetzliche Zustand seiner Schwester ließ es nicht zu. Er fuhr erneut mit seiner Zunge über ihren Kopf. Sie wehrte sich nicht sondern fuhr fort: "Sie sind alt genug um ohne meine Milch auszukommen, dass ist gut, denn ich.. " Erneut versagte ihre Stimme bevor sie den Satz zu Ende bringen konnte. Rex zeriss es das Herz sie so leiden zu sehen. "Rex, ich werde.." Sie schaute ihn mit ihren, trotz glasigem Blickes schönen, großen Augen kummervoll an. "Rex, wir beide.. wir beide wissen dass ich das nicht überleben werde." Ein Blitz schoss durch Rex' Adern, ein eiskalter Blitz der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ, was er eben bei seinem pochenden Herzen für unmöglich gehalten hätte. "Laika, nein. Du wirst es schaffen, du wirst es mit Sicherheit schaffen, zusammen..." Die ehemals hübsche Hündin unterbrach ihren Bruder. "..Zusammen werden wir beide sterben." "Wie kannst du das sagen? Was soll ich denn ohne dich tun?" Selbst in ihrem Zustand schaffte Laika es noch, einmal schwach zu grinsen. Ihr Grinsen würde Rex fehlen. "Überleben?" Den Sarkasmus ignorierend sträubte sich Rex das Nackenfell. Unerwartet aggressiv knurrte er: "Ich kann überleben mit wem oder was ich will!" Sanfter fügte er hinzu: "Ich lasse dich nicht allein. Deine Jungen, sie wollen doch wenigstens ihre Mutter kennen, wenn sie schon ihren Vater nicht kennen dürfen." Ein wehmütiger Ausdruck huschte über Laikas Gesicht und sie erwiederte, sichtlich angestrengt von der Unterhaltung: "Rosko ist nicht schuld dass..." "Oh, nein, er ist nicht Schuld dass er eine Andere gefunden hat." Erst an dem betretenem Gesichtsausdruck Laikas erkannte Rex seinen Fehler. "Es tut mir leid Laika. Du weißt, ich kann Rosko nicht ausstehen, tut mir leid. Er hat wirklich etwas verpasst, diese süßen kleinen Kerlchen. Er blinzelte liebevoll in die Richtung eines kleinen Häufchens Fell. Zwei Welpen, vollkommen ineinander verknotet und friedlich schlummernd. Sie ahnten ja nicht, was ihnen drohte. "Sie kommen ganz nach dir" murmelte Rex mit zittriger Stimme. "Sie sind wunderschön." Seine Stimme drohte zu versagen, als Laika die Augen schloss und begann langsamer zu atmen. "Sie werden es gut bei mir haben." Er schluckte. "Laika werde ich die kleine Hündin nennen, und den Rüden.. ja den Rüden.." "Fliege." Laikas Stimme zitterte entsetzlich, als sie den Namen herausbrachte. "Fliege und Flo." "Ja." Eine Träne rollte über Rex' Wangenfell. "So werden sie heißen." Seine Stimme bebte. "Wir sehen uns, Rex." "Wir sehen uns Laika." Rex' Augen waren Tränengefüllt und sein Wangenfell durchnässt. Er legte sich neben den ungewohnt entspannten Körper seiner Schwester, drückte seine Schnauze in ihr Brustfell und Sog ihren Duft ein, solange er noch erhalten war. Er würde hier liegen bleiben bis die herzlose Nachtluft ihren Geruch vertrieb, ihn mit sich nahm und gleichzeitig ihre Seele in den Himmel schickte. Dort würde er sie wiedersehen. "Wir sehen uns." schluchzte er. "Wir sehen uns" flüsterte der Wind leise.
- Kapitel 1:
-Kapitel 1- Die Sonne krabbelte hinter den Baumwipfeln des fernen Waldes hinten am Ende des Horizonts hervor und tauchte die Landschaft in wunderbar warme, herzliche Farben. Rex schloss seine Augen und streckte seine verspannten Muskeln. Er hatte schlecht geträumt. Im Schlaf war er vielen Gefahren begegnet und nur knapp entkommen. Das schlimmste allerdings war wie immer wenn er schlecht schlief, dass er die verrottete Leiche seiner Schwester vor sich sah, und den dunklen Rottweiler Rosko, der sich mit riesigen Pfoten über ihre Leiche Beugte. Rex schüttelte sich um diese finsteren Gedanken loszuwerden. Nun wo die Sonne am Himmel stand, war es ohnehin Zeit, aufzustehen. Er stand auf, dehnte seinen kräftigen Rücken und blickte sich um. Er befand sich in einem zertretenen Brombeergebüsch. Gestern Abend hatte er mindestens eine Stunde damit verbracht, die Dornen platt zu treten und gleichzeitig das Gestrüpp außen bestehen zu lassen, damit die beiden Kleinen es Geschützt hatten. In Bezug darauf war er schmerzlich amüsiert über die Tatsache dass Flo und Fliege außerhalb des Strauches in einer scheinbar selbstgebuddelten Kuhle eingenickt waren. Sicher war Fliege die Anstifterin zum Ausbruch gewesen. Man konnte sich einfach nicht vor ihr retten. Und Flo ließ sich auch wirklich überall von ihr mit hin schleppen. Er betete sie an. Obwohl Rex ein wenig ärgerlich war dass seine Mühe vergebens war, konnte er sich das Schmuzeln nicht verkneifen als er die zwei Fellhäufchen sah. Fliege mit ihrem viel zu langem wuschelflaum lag platt ausgestreckt auf ihrem zusammengerollten schwarz braunem Zottelbrüderchen. Ein Stups mit der Nase und Fliege war hellwach. Sie blinzelte noch während sie aufsprang die Müdigkeit aus ihren Augen und riss ihr Mäulchen zu einem gewaltigen Gähnen auf, welches man einem Hund diesen Alters gar nicht zutrauen würde. Rex sah die kleinen scharfen Perlenweißen Eckzähnchen und wieder schoss ihm das Bild einer wunderschönen, jungen Hündin durch den Kopf, die trotz Würde eine große Kriegerin gewesen war und so tapfer mit Leben und Tod kämpfte. Ja, Fliege kam durchweg nach Laika und Rex hatte sie deswegen sofort ins Herz geschlossen. Etwas Anderes war da Flo. Der kleine Rüde war seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten, was Rex alles andere als angenehm fand. Er hatte immer das Gefühl, in Roskos schwarze Augen zu starren, wenn der kleine Flo ihn mit Kulleraugen anblickte. Dabei hatte Flo alles Andere als eine Blutrünstige Persönlichkeit. Man fand ihn fast immer träumend auf einer Wiese liegen oder Dinge beobachten, wenn er nicht schlief. Andrerseits war er auf gewisse Art und Weise genauso verspielt und aktiv wie Fliege. Am liebsten jagte er Schmetterlinge oder fing Regentropfen. Rex war bereits sehr auf den Winter gespannt, der unmittelbar vor der Tür stand. Er würde eine Reihe Dinge mit sich bringen, die Flo zur Bewunderung brächten. Doch wenn Flo spielte, hatte er immer so eine verträumte, bedämmerte Art dabei. Als sei er gar nicht anwesend. Oder als sei man selber im Traum und der kleine Rottweiler der vor einem herumtollte sei nur eine Illusion. Manchmal schien sich Flo tatsächlich in Zeitlupe zu bewegen.
Jetzt jedenfalls lag das dunkle Knäuel mit der Nase im Gras und in tiefsten Träumen. Aus Erfahrung wusste Rex dass man Flo sachte wecken musste. "Aufwachen" flüsterte er dem atmenden Bündel zu. "Es ist Morgen, die Sonne scheint. Zeit weiterzugehen!" Das genügte. Aus der Fellkugel erhob sich ein kleiner zerzauster Kopf und eine buschige Rute die sachte anfing hin und her zu schlagen. Flo gähnte leise fiepend und versuchte sich zu erheben. Allerdings fiel er, tollpatschig wie er nun einmal war, sofort wieder auf die Nase. Behutsam hob Rex ihn am flauschigen Nackenfell auf alle Viere, sodass er nicht über seine eigenen Beine stolpern konnte. Wedelnd blickte Flo dem heraufziehenden Tag entgegen. Seine Augen waren noch klein und verschlafen und er schien wieder einmal nicht zu wissen wo er eigentlich war. Ganz anders Fliege. Die größere Hündin sprang bereits wild umher, knurrte Mücken an, die bereits rarer wurden weil der Winter vor der Tür stand, und warf schließlich den armen Flo um. "Schschsch" zischte Rex. "Spar dir deine Kräfte junges Fräulein, wir haben noch viel Weg vor uns!" "Rrr!" War Flieges Antwort. Liebevoll stupste Rex sie mit der Pfote an, welche Fliege sofort umklammerte und hereinbiss. Mit einer geschickten Bewegung schüttelte Rex den Störenfried ab. Er blickte sich um. Jetzt musste er eine Route festlegen, Futter für die kleinen finden und einen Schlafplatz finden. Er musste raus aus der Stadt mit ihnen, weg vom Todesort seine Schwester und der Mutter der Kleinen. Er wollte den Schmerz auf diese Weise verkraften, aber er wollte ebenfalls Fliege und Flo eine Zukunft ermöglichen. Sie sollten nicht enden wie Laika, und die Chance dass sie es nicht taten war außerhalb der Stadt einfach leichter. Er würde ihnen jagen lehren, dann müssten sie keinen Müll fressen. Frisches Klares Wasser würde auf sie warten, kein abgestandenes graues Wasser aus Pfützen an der Straße. Nein, das was Rex anstrebte war ein Leben in Freheit, ungebunden und unabhängig von den Überresten Menschlichen Lebens. Doch noch stellte das eine schwere Aufgabe da. Er musste für Fliege und Flo sorgen, er konnte sich nicht alleine durchschlagen, denn das hatte er seiner Schwester versprochen. Wenn er ehrlich war, hing er auch zu sehr an den Kleinen... Er warf ihnen einen Blick zu, doch wo sie eben noch gespielt hatten, saß nun ein hilflos grinsender, einsamer Flo, keine Fliege weit und breit. Rex rollte die Augen. "Wo ist sie?" Wandte er sich an Flo. Der kleine Rüde wedelte mit der Rute und blieb stumm. Ein resigniertes Seufzen drang aus Rex' Kehle. Wie sollte er diesen Sack Flöhe sicher in den Wald bringen? "Fliege, ich zähle bis drei. Dann bist du hier oder ich gehe eben ohne dich." Er lauschte kurz, dann hob er die Stimme an und begann: "1...2...." Ein Zucken mit den Ohren, doch nirgentwo konnte er Geräusche ausfindig machen, die Flieges Anweseheit verrieten. Also öffnete er das Maul um zu rufen, da wurde er mit voller Wucht im Rücken getroffen und zu Boden geworfen. Ein dröhnender Schmerz schoss seine Wirbelsäule hoch und Rex fluchte. Er drehte sich auf den schmerzenden Rücken und blickte in Flieges Goldbraune, fröhlich glänzende Augen. Die Hünden saß auf seinem Bauch und hechelte ihm unverholenen Stolzes über ihre Kraft ins Gesicht. "Drei." stöhnte Rex. Er täuschte ein Würgen vor und ließ seinen Körper erschlaffen. Fliege kümmerte sich nicht darum und Rex spürte durch geschlossene Augen wie sie von ihm herunter sprang. Einige Herzschläge Pause. Dann Pfotenschritte. "Jetzt kommt sie ihr Opfer begutachten, nachdem sie es getötet hat." dachte er und musste sich zwingen, seine Gesichtzüge nicht zu eienm Grinsen zu verziehen. Als er eine kleine Schnauze in seinem Fell Spürte, die ihn prüfend beschnüffelte, sprang er auf und kauerte sich in Kampfthaltung nieder. "Buh." Hauchte er seinem Gegenüber, den er für Fliege hielt, ins Gesicht. Doch statt der frechen Hündin stand ein erstarrter, scheinbar explodierter Fellball da. Flo hatte sich an Flieges Stelle um seinen Onkel gekümmert und war halb zu Tode erschrocken als der plötzlich aufstand. Sein Fell stand in alle Richtungen ab, seine Augen waren weit aufgerissen, die Schnauze zusammengepresst. Rex blickte irritiert vom kurz vor der Ohnmacht stehenden Flo zur sich am Boden windenden Fliege. Japsendendes Winseln drang an sein Ohr, waraus er schloss das Fliege sich erstklassig amüsierte. Rex tappte auf Flo zu, leckte ihm das stachelige Fell zurecht, und trug ihn dann zu Fliege, welcher er ersteinmal einen Klapps hinters Ohr gab. Er zischte ihr noch eine nicht ganz ernst gemeinte Warnung zu, dann wurde seine Miene wieder ernst. Vor der kleinen Gruppe baute sich dunkel und bedrohlich der dichte Wald am nördlichen Ende der Stadt auf. Ein hoher Maschendraht-Zaun trennte die Hunde von ihrem zukünftigem Territorium und sollte gleichzeitig die Menschen schützen. Schon oft hatte sich Rex gefragt, wovor sich die Menschen schützen mussten. Es konnte auf der ganzen Welt doch nichts gefährlicheres als Menschen geben? Rex, der die hoch aufragenden Bäume betrachtet hatte, drehte sich um und sah, dass auch Flo und Fliege ehrfürchtig zu den mächtigen, dunklen Holzstämmen und leuchtenden Blätterdächen aufschauten. "Groß." Kommentierte Flo mit offen stehendem Maul. Fliege klappte ihre Kinnlade eben wieder hoch und bellte spöttisch "So ein bisschen Sägespähne kann mir doch nichts anhaben." Sie trabte hoch erhobenen Hauptes zum Zaun, der dicht am Wald lag und über den einige Äste der dicken Bäume herrüberhingen. "Seht ihr? Was ist so schlimm daran?" Rex musste über ihre gespielte Arroganz lächeln. Doch das dumpfe Knacken alarmierte ihn. Er stellte die Ohren auf und versuchte das Geräusch zu orten, glitt gleichzeitig mit Blicken über die Landschaft und blieb an Fliege hängen, die versuchte einen tief hängenden Ast zu berühren. "Fliege, NEIN!" jaulte Rex, doch ehe sie reagieren konnte raste er schon zu ihr und riss sie am Nackenfell außer Reichweite des schweren Astes, der drauf und dran war herunter zu brechen und Fliege unter sich zu begraben. Keuchend machte Rex bei Flo, der artig auf seinem Platz verweilt hatte, halt und setzte die verschreckte Fliege ab. "Der Wald ist gefährlich, hörst du?" hechelte er. Unter Schock konnte Fliege nur nicken. Rex leckte ihr über den Kopf und versuchte ihr optimistische Worte einzuflößen, doch innerlich war er zutiefst bedrückt. Er wusste, herab stürzende Äste waren das geringste Problem, das im Wald auf sie wartete.
- Kapitel 2:
Die Dunkelheit des Hoch Aufragenden Waldes war beinahe so bedrückend wie die Farblosigkeit der Stadt. Dennoch war Rex fest entschlossen weiter zu ziehen. Sie hatten in der Sadt keinerlei Chancen auf Zukunft, davon war er überzeugt. Man brauchte nur zu sehen wie Laika geendet war. Der kräftige Schäferhund Rüde beschnüffelte den ungefähr zwei Meter hohen Zaun. Springen? Selbst wenn Rex es schaffen würde, wie sollten die Kleinen Hinterher? Er schüttelte den Kopf. Klettern? Doch wie sollte das gehen, mit Maschen die so groß waren dass Flo locker hindurchfallen würde? "Wir müssen ein Ende suchen" warf Fliege in Rex Gdanken. "Das hat keinen Sinn. Der Zaun umschließt den Wald komplett." Entgegnete er. Mit schief gelegtem Kopf und kritischer Miene erwiderte Fliege "Dann sind wir ja eingesperrt wenn wir einen Weg hinein finden?" Daran hatte Rex noch nie gedacht. "Nein nein, wenn es einen Weg hinein gibt wird es auch einen heraus geben. Außerdem wird es gar nicht relevant sein ob es einen Ausweg gibt, denn wir werden nicht zurück gehen wollen." "Wir.. wir könnten graben!" Überascht drehte sich Rex zu Flo um. Die Idee war gut. "Du hast recht, wir sollten das versuchen. Könnt ihr mir helfen?" Er trat zum Zaun und untersuchte die Erde. Hier und da kratzte er prüfend darüber um heraus zu finden wo der Boden am nachgiebigsten war. Er fand eine Stelle wo der Boden weich schien und grub probehalber seine Pfoten hinein. "Lasst es uns hier zu versuchen." Flo und Fliege hoppelten zu ihm herüber, allerdings waren sie keine große Hilfe, weil Fliege nach Maulwürfen und Würmern schnüffelte und Flo in die Falsche Richtung grub. "Halt halt halt, so geht das nicht!" Rex packte Flo am Nackenfell und drehte ihn in die richtige Richtung, dann schubste er Fliege aus dem Loch dass sie gerade zugeschüttet hatte. "Wenn wir hier was erreichen wollen, müssen wir zusammen arbeiten. Ihr krabbelt hinter mir im Gang her und schafft die Erde nach draußen. Und den Würmern jagt ihr nicht hinterher, klar?" Den letzten Satz fügte er in scharfem Ton an. Der ganze Stress, der Druck der Stadt zu entfliehen, und gleichzeitig die Angst, was ihn erwartete, das alles trug nicht zu seiner Entspannung bei. Fliege und Flo schienen das anscheinend zu merken, denn sie krabbelten gehorsam hinter ihm her und schoben den Dreck zur Seite, den Rex unterm Zaun wegkratzte. Sie gruben den ganzen Morgen, als plötzlich Stimmen Rex' Sinne alarmierten. Menschenrufe. "Schnell, durch das Loch!" bellte Rex barsch. Die Menschen hatten sein Handeln bemerkt und kamen um das Loch zu zuschütten. Den einzigen Weg in die Freiheit um den sie hart gearbeitet hatten. "Wenn ihr drüben seit, lauft bis zu einem Ort den ihr für sicher haltet. Ich komme nach!" Rex kannte solche Männer. Sie verhinderten alles was die Straßenhunde zu tun versuchten, fingen sie ein und sperrten sie in dunkle Käfige. Die Rufe kamen näher und Rex hörte die schweren Schritte der brutalen Männer. Er schubste Flo, der sich nicht traute, mit einem Nasenstups ins Loch und vertraute darauf, dass Fliege ihn den Rest mit sich zerrte. Dann sprang er in großen Sätzen der Menschengruppe, die sich nun sichtbar näher schob, entgegen. Mit gesträubten Fell und gefletschten Zähnen knurrte er den nächstbesten, einen dicken Kerl mit ekelhaft riechenden Stiefeln aus seltsamen Material, an. Schreie. Die Formatierung der Gruppe verwirrte ihn, weil es keine Formatierung gab. Sie standen alle irgentwo und schienen sich die ganze Zeit zu bewegen. Der vorderste Mann trat nach ihm. Rex wirbelte herum, entblöste die Zähne und sprang wütend auf ihn los, verbiss sich im Gummi seiner stinkenden Stiefel, doch er schmeckte kein Fleisch. Nur wiederliches, scharf schmeckendes Gummi. Verzweifelt ließ er von dem Dicken ab und beschloss zu fliehen. Als er sich umdrehte konnte er weder Flo noch Fliege sehen. Ein Blitz der Erleichterung ließ Rex' Herz erbeben und er raste auf das Loch im Zaun zu. Ehe er Zeit hatte sich die möglichen Verletzungen, die es ihm bei seiner nicht ausreichenden Größe zufügen könnte, aus zumalen, schoss er hindurch. Es fühlte sich an als hätte eine Metallene Klaue mit sehr, sehr spitzen Krallen sich in seinen Rücken gebohrt und eine Fellplatte abgerissen. Doch daran konnte Rex nicht festhalten. Er sauste weiter, tief in den Wald. Erst als er den Zaun nicht mehr sehen konnte, ließ er sich in ein Gebüsch fallen um zu Atem zu kommen. Er war unkontrolliert laut. Jeder Feind der in der Nähe seien könnte, würde ihn hören. Verfluchte Menschen. Alles, wirklich alles was sie taten endete in einer Katastrophe für ihre Opfer, die meistens Tiere waren. Am liebsten wohl die dreckigen Straßenköter die sie belästigten.
Als Rex wieder zu Atem kam, begutachtete er so gut es ging seinen geschundenen Rücken. Viel Fell war dort nicht zu sehen, und das, was nicht im Drahtzaun hängen geblieben war, war blutgetränkt. Erst jetzt nahm Rex den Schmerz war der in glauben ließ, sein Rückrad stände in Flammen. Er versuchte die Wunden sauber zu lecken, doch jeder Versuch scheiterte. Ab einem bestimmten Winkel war es Rex einfach nicht mehr möglich die Wunden zu erreichen. Er würde früher oder später einen See finden müssen um sich zu waschen. Aber war das nicht alles zweitrangig? Es galt zu aller erst, Flo und Fliege zu finden. Nach einigen Herzschlägen Unsicherheit stand Rex fest auf allen Vieren. Seine Läufe waren nicht verletzt und er konnte bequehm laufen. Zum ersten Mal betrachtete er die Landschaft, die ihn umgab. Ein dichter Nadelwald mit viel Dornengestrüpp und giftig aussehenden Büschen. Viel,viel Matsch. Dies war nicht der Teil des Waldes, der ihm beschrieben worden war. Er wollte Laubwald. grünes Unterholz. Den würde er nur im Süden finden. Er hatte in einer Art Brombeergebüsch gelegen, jedoch leuchteten die Brombeeren rot, was ihn zweifeln ließ dass es welche waren. Rex hätte gern probehalber geschnuppert, doch er wusste nicht wie giftig es sein könnte. Das Gebüsch lag am Rande einer winzigen, schlammigen Lichtung. Zur Zaunseite wuchsen hohe, wenig benadelte Kiefern, die zum Rande hin dichter wurden. In südliche Richtung, also von der Stadt und dem Zaun weg, erstreckte sich dichter Nadelwald von Gestrüppen wie Rex' durchzogen. Er lauschte auf Spuren von Flo oder Fliege. Nichts. Er sog die Luft ein, tief ließ er die Gerüche wirken, seine Geruchsknospen schlugen Saltos bei den Gerüchen die der Wald bot. Doch Rex schreckte auf bei einem Geruch, den er nicht zu ordnen konnte. Ein Vierbeiner... Ein Hund? Nein.. Er roch scharf, nach Wald, Hunger und Wildniss. Nicht Flo. Nicht Fliege. Alarmiert drehte sich Rex um... und starrte in die gelben Augen eines Muskelbepackten Wolfes mit entblöstem Gebiss.
- Kapitel 3 :
"Was tust du hier?" Knurrte der graue, schlanke Körper. Er war so dicht an Rex herangeschlichen das der seinen heißen Atem im Gesicht spüren konnte. Rex wollte zurückweichen, all seine Sinne zwangen ihn, wegzulaufen, sich in Sicherheit zu bringen. Er war diesem Gegner nicht gewachsen. Er trat eine Schritt zurück und hinter sich hörte er Zähne fletschen. Er wirbelte herum, und blickte in ein tiefbraunes Augenpaar eines genauso riesigen Wolfes. Seine Blicke huschten über die moderige Lichtung und er nahm weitere durchtrainierte Laiber wahr. "WAS WILLST DU HIER?" Dröhnte die tiefe Stimme des ersten Wolfes erneut. Rex drehte sich langsam um. Er musste überlegen. Fieberhaft tastete er seine Gehirnzellen nach einer Idee für intelligentes Handeln ab. Ruhe bewahren. Gelassenheit und Frieden ausstrahlen. Die Wölfe hielten ihn für einen Eindringling. Das wahr er ja auch. Mit fester Stimme hob er an und blickte dabei dem ersten Wolf in die stechend gelben Augen. "Ich bin zufällig hier her gekommen. Ich werde euer Territorium verlassen, sobald ich meine Schützlinge gesund wiedergefunden habe." Keine Gefühlsregung im Gesicht des Wolfes. Durchdringende gelbe Augen die Rex unverholener Verachtung anstarrten. Speichel troff dem Wolfsrüden aus dem Maul, als er schrie: "Warum bist du hier? Du hast hier nichts verloren!" Rex rührte sich nicht, doch es fiel ihm mehr als schwer, dem stinkenden Atem nicht auszuweichen. "Ich.." hob er an, um dem aggressiven Rüden die Lage zu erklären, doch er wurde unterbrochen. "Angriff!" Jaulte der Wolf und stürzte sich auf Rex. Nun kam Rex' jahrelange Kampgerfahrung endlich zum Einsatz. Er wich mit einem geschickten Sprung aus und pallte sofort in den braunaugigen Wolf, der, wütend knurrend, mit einer riesigen Pfote nach ihm ausholte. Rex duckte sich darunter her und verbiss sich in seiner Schulter. Befriedigt schmeckte er warmes Blut, doch ein riesiges Gebiss schloss sich um seinen Hinterlauf und riss ihn von seinem Opfer herunter. Es war wieder der Gelbaugige. Ein Jaulen entfuhr Rex, denn er hatte das Geühl, der Wolfsrüde könnte ihm das Bein mit Leichtigkeit abbeißen. Er versuchte Boden unter den Füßen zu bekommen, doch er sah nur herumwirbelnde Blätter. Der Wolf hielt ihn hoch und schüttelte ihn. Rex holte mit dem freien Hinterbein aus und trat in die Richtung, wo er den Wolf vermutete. Ein wütendes Grunzen verriet ihm, dass er sein Ziel getroffen hatte. Er wurde unsanft fallen gelassen. Mit einem kräftigen Satz sprang Rex dem Rüden ins Gesicht und erhaschte einen Blick auf sein zusammengekniffenes Auge, über dem sich eine lange blutige Narbe erstreckte. Dort hatte sein Hinterlauf Spuren hinterlassen. Rex landete auf dem Rücken des Wolfes und konnte bei jeder Bewegung des ihm Unteren die harten, lange trainierten Muskeln seines Gegeners spüren. Knurrend vergrub Rex seine Krallen in dessen Rücken und scharrte im warmen Fleisch, bis er Blut riechen konnte und es die breiten Schultern des Rüden herunterlief. Der jaulte, wandt sich, doch niemand konnte ihm helfen Rex loszuwerden ohne auch ihn zu verletzen. Rex holte gerade für einen kräftigen Biss ins Genick des Wolfes aus, als sich der kräftige Körper unter ihm wandt. Rex bohrte seine Krallen in das zerfetzte Rückenfleisch, fand jedoch keinen Halt. Verwirrt blickte er umher, aber alles begann sich zu drehen, und es ging sehr schnell, da fand er sich unter dem Wolfsrüden weider. Er hatte sich gedreht. Und die Prozedur von eben konnte Rex Andersherum nicht überleben. Gerade wandt er sich unter seinem Gegener hervor, als scharfe Zähne sein Genick packten. Der Gelbaugige hatte ihn nun im Griff. Er konnte über Rex Leben entscheiden, denn er brauchte nur den riesigen Kopf zu schüttelten, und Rex Genick würde wie ein Zweig zerbersten. Jedoch wurde er nur zweimal hin und hergeworfen, dann spürte er wie schneidend kalte Luft an seinem Körper vorbeischoss, anschließend ein harter Aufprall und ein dröhnender Schmerz der sich über seine ganze Linke Seite verbreitete. Blinzelnd, taumelnd und nach Luft schnappend stand er auf und bemerkte jetzt erst, dass er mit voller Wucht gegen einen Baum geprallt war. Wankend kauerte er sich erneut in Abwehrhaltung. Ihm war klar, er musste jetzt sterben, doch die Kämpfernatur in ihm ließ nicht zu, dass er sich nicht bis zur letzten Sekunde mit allen noch verbliebenen Kräften wehrte. Ein Knurren gurgelte in seiner Kehle, und er schmeckte wie Blut seinen Rachen empor stieg. Sein Peiniger jaulte triumphierend, kauerte sich nieder, jeden Muskel bereit zum Sprung und darauffolgendem Todesbiss. Rex wehrte sich mit allen in seiner Macht stehenden Muskeln gegen das Verlangen die Augen zu schließen und sich dem Tod hinzugeben. Er spürte schon wie sich die schweren Hinterbeine des Wolfsrüden von der Erde abhoben, als eine klare, bestimmende Stimme die Luft durchschnitt. "Halt." Rief sie. "Er sucht seine Kinder. Sie sind hier!"
Hoffe es gefällt euch und ihr gebt mir hilfreiche Kritik^^ Wies weiter geht erfahrt ihr bald, komme gut voran momentan (: Ich hoffe das geht in ordnung dass ich das einfach so poste, sonst sagt einfach wnen ich was flasch mache xD |
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