Spark Lehrling
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| Thema: Aurora - Die Bestimmung [Band 1] WaCa-FF 3.Kapitel~ So Jul 29, 2012 4:13 am | |
| Hallo und Willkommen zu meiner (neuen) FF!Als der Heiler des SeherClans brutal ermordet wird, steht die Heilerschülerin Leuchtpfote ganz alleine da. Und Wolkenfang hat ihr noch nicht einmal alle Kräuter beigebracht! Die Schülerin kämpft mit ihrem begrenzten Wissen mit ihrer Aufgabe und weiß nicht weiter. Doch eine der Ältesten weiß Rat: Der Zirkel, ein alter, hoher Orden des SeherClans, kann vielleicht eine Verbindung zum SternenClan herstellen, damit ein SternenClankrieger Leuchtpfote das Heilen lehrt! Aber die ganze Sache hat einen Haken - wo ist der Zirkel jetzt?Wie schon gesagt ist die Heilerschülerin Leuchtpfote erstmal auf sich allein gestellt. Und da sie auch nicht alle Kräuter kennt, hat sie ein kleines großes Problem ...- Wie Heilerschüler belehrt werden:
Beim SeherClan (und auch beim DunkelwasserClan) werden die Heilerschüler anders unterrichtet als bei den WaCa. Sie bekommen Sträucher, Blüten und Kräuter nach deren Farbe beigebracht. Die erste Lernstufe sind rote Pflanzen. Bei dieser Stufe ist Leuchtpfote hängen geblieben. 1. Stufe: rote Blüten/Kräuter 2. Stufe: weiße BlütenKräuter 3. Stufe: gelbe Blüten/Kräuter 4. Stufe: blaue Blüten/Kräuter 5. Stufe: grüne Blüten/Kräuter Man sieht also, dass sie einige Schwierigkeiten hat, da sie noch nicht lange Schülerin ist.
- Leuchtpfotes Wissensstand:
Wunden: Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium) [size=85]H 60-120cm Juli-Aug., Staude[/size] Blüte ][ Kahlschläge, Waldlichtungen, Straßenränder Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) [size=85]H 30-150cm Juni-Sep., Rosengewächs[/size] Blüte ][ Nasse Wiesen, Moorwiesen Graubehaarte Zistrose (Cistus creticus ssp. creticus) [size=85]H 30-100cm April-Juni, Strauch[/size] Blatt ][ sonnige, steinige, trockene Böden / Stillt das Blut Ruprechtskraut (Geranium robertianium) [size=85]H 20-40cm Mai-Okt., Storchschnabelgewächs, einjährig[/size] Blüte ][ Wälder, Ödland, Mauern, Schuttflächen, Gärten Beinwell (Symphytum officinale) [size=85]H 20-60cm Mai-Juli, Staude[/size] Wurzel ][ Ufer, Wegränder, Wiesen, Auenwälder, feuchter bis nasser Boden Große Klette (Arctium lappa) [size=85]H 80-150cm Juli-Aug., Korbblütengewächs, zweijährig[/size] Wurzel ][ Ödland, Wegränder, Zäune, Ufer Roter Scheinsonnenhut (Echinacea purpurea) [size=85]H 60-180cm Juli-Sep., Staude[/size] Blatt ][ auf Feldern Blut-Weiderich (Lythrum salicaria) [size=85]H 50-100cm Juli-Sep., Staude[/size] Blüte ][ Nasse Wiesen, Gräben, Teichufer Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum) [size=85]H 15-50cm Juli-Sep., Staude[/size] Saft aus den Blättern, Standort: trockene, hoch gelegene Plätze
Husten: Echter Eibisch (Althaea officinalis) [size=85]H 60-120cm Juli-Sep., Staude[/size] Wurzel ][ Feuchte Standorte, lehmiger, salziger Boden Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis) [size=85]H 5-30cm Juni-Okt., Primelgewächs, einjährig[/size] Blatt ][ Äcker, Wegränder, Gärten, Weinberge, Ödland, nährstoffreiche Lehmböden Wilde Malve (Malva sylvestris) [size=85]H 30-100cm Juni-Okt., Staude[/size] Blatt ][ Wegränder, Ödland, Schuttplätze, sonnige, trockene Standorte Echtes Seifenkraut (Saponaria officinalis) [size=85]H 30-80cm Juni-Sep., Staude[/size] Wurzel ][ Flussauen, Wege, Ödland Katzenminze (Nepeta cataria) [size=85]H 40-100cm Juli-Sep., Staude[/size] Blatt ][ Ödland, Wegrand, Garten
Schlafstörungen/Beruhigung/Kopf-/Zahnschmerzen: Mohnsamen Ganzjährig, getrocknet; Blüte im Frühling-Sommer, Blume Krainer Tollkraut (Scopolia carniolica) [size=85]H 20-60cm April-Mai, Staude[/size] Blatt ][ Bei Zahnschmerzen // Unterwuchs von Laubwäldern/-bäumen
Bauchschmerzen: Kamille (Matricaria chamomilla) [size=85]H 15-50cm Frühling/Sommer einjährig[/size] Blüte ][ Kornfelder
Durchfall: Rhabarber (Rheum palmatum) [size=85]H 100-250cm Mai-Juni, Staude[/size] Fruchtstängel ][ überall Kleines Knabenkraut (Orchis morio) [size=85]H 10-40cm April-Juni, Staude[/size] Wurzel ][ trockene Wiesen
Skala: Name des Krauts/der Blume lateinischer Name [size=85]Höhe, Blütezeit und Art[/size] Teil der Pflanze, der für jeweiliges genutzt wird ][ Standort [size=85]Anmerkung: Ich habe ziemlich viel recherchiert und Kräuterkundebücher ausgeweidet; also, falls etwas von den Kräuterkenntnissen nicht stimmt, entschuldigung![/size]
- Erklährung zu den Clans:
Der SeherClan hat einen Zirkel, der auf dem Gipfel des Sonnenberges lebt. Die Zirkelkatzen sind Seher, die die Zukunft sehen und mit dem SternenClan in engem Kontakt stehen. Abgesehen vom SeherClan gibt es noch den DunkelwasserClan, dessen Runen – ein spezieller Kreis aus Katzen – eine Art der Magie erlernt. Die Runen leben auf einer Insel im Dunkelwassersee, der am Fuße des Sonnenberges seinen Platz hat.
- Hierarchie des SeherClans und die Wer-mit-wem-Liste:
Anführer: Schneestern – weißgrauer, alter Kater mit grünen Augen
2.Anführer: Säuselfluss – silberweiße Kätzin mit hellblauen Augen
Heiler: Wolkenfang – weißer großer Kater mit dunkelblauen Augen, ermordet
Heilerschüler: Leuchtpfote – schwarze Kätzin mit kugelrunden, verschieden großen weißen Flecken auf dem Körper; um das linke Auge ebenfalls ein weißer Fleck, hellgrüne große Augen
Krieger: Streifenherz – hellbraun gestreifte Kätzin mit grünen Augen, Mentorin von Donnerpfote Hellschweif – silberner Kater mit blauen Augen Grünfinkfeder – hübscher weißer Kater mit leichtem Grünstich; grüne Augen Zackenkralle – hellbraun gestreifter Kater mit grünen Augen; Bruder von Streifenherz, Mentor von Traubenpfote Habichtherz – dunkelbraun gestreifte Kätzin mit hellgrünen Augen Sonnenpelz – orange getigerter Kater mit blauen Augen, Mentor von Malvenpfote Kamillenblüte – braunweiß gestreifte Kätzin mit grünen Augen Dämmerschweif – graugetigerter Kater mit grünen Augen, Mentor von Regentropfenpfote Erlenschwinge – braungrau getigerter Kater mit blauen Augen Funkenherz – schwarzweiß gescheckte, hübsche Kätzin mit grüngoldenen Augen
Schüler: Traubenpfote – weißgrau gestreifte Kätzin mit blauen Augen Dunstpfote – grauer Kater mit grünen Augen Malvenpfote – weißer Kater mit grünen Augen Regentropfenpfote – weißgrau gescheckte Kätzin mit bernsteinfarbenen Augen Donnerpfote – schwarzbrauner Kater mit hellblauen Augen
Königinnen: Sommerblume – hell gescheckte Kätzin mit grünen Augen Lilienfell – weißgraue Kätzin mit silbernen Augen
Junge: Sommerblume: noch ungeboren Lilienfell: Sturmjunges – grauweiß gescheckter Kater Silberjunges – silbern gestreifte Kätzin
Älteste: Meergeflüster – graue Kätzin mit grünen Augen Tropfenfluss – weißbrauner Kater mit blauen Augen Duftfell – braungrau getigerte Kätzin mit rätselhaften bernsteinfarbenen Augen
Wer-mit-wem-Liste Dämmerschweif x Sommerblume Erlenschwinge x Habichtherz Zackenkralle x Lilienfell Hellschweif x Streifenherz Sonnenpelz x Kamillenblüte
- Territorium und Lager des SeherClans:
Lager: https://2img.net/h/oi46.tinypic.com/jae842.jpgTerritorium: https://2img.net/h/oi50.tinypic.com/418p5.jpg1 = Kriegerbau 2 = Schülerbau 3 = Kinderstube 4 = Ältestenbau 5 = Heilerbau 6 = Anführerbau 7 = Frischbeutehaufen 8 = Hochfels 9 = Brombeerhecken 10 = Schmutzplatz
- Hierarchie des DunkelwasserClans (der Rest bleibt vorerst geheim!):
Anführer: Rauchstern – dunkelgraue Kätzin mit goldenen Augen
2.Anführer: Pantherkralle – schwarzer Kater mit goldenen Augen
Heiler: Morgenblume – dunkelrote Kätzin mit dunkelgoldenen Augen
Heilerschüler: -
- Territorium und Lager des DunkelwasserClans:
Lager: https://2img.net/h/oi50.tinypic.com/mhhft.jpgTerritorium: https://2img.net/h/oi50.tinypic.com/418p5.jpg1 = Kriegerbau 2 = Schülerbau 3 = Kinderstube 4 = Ältestenbau 5 = Heilerbau 6 = Anführerbau 7 = Frischbeutehaufen 8 = Hochfels 9 = Felsennase 10 = Schmutzplatz
- Zirkel und Runen + Wer-mit-wem-Liste:
Zirkel Seelender: tot Heilender: tot Sehende: Himmel – weißgrauer Kater mit grünblauen Augen Sternschnuppe – schwarzer Kater mit weißen Streifen und eisblauen Augen Glühende: Rauschpfote – grauer Kater mit meergrünen Augen
Runen Rufender: Narbenweg – großer schwarzer Kater mit bernsteinfarbenen Augen Heilender: Smarjarii – dunkelroter Kater mit goldenen Augen
Bändigende: Kometenklinge – dunkelorangeroter hübscher Kater mit goldorange glühenden Augen Seidenband – schwarze Kätzin mit goldenen Augen Fußfessel – dunkelbrauner Kater Höllenflügel – leuchtend rote Kätzin
Gebende: Kleinpfote – rote Kätzin mit hellgoldenen Augen Dunkelpfote – hellroter Kater mit dunkelgoldenen Augen
Wer-mit-wem-Liste Seidenband x Fußfessel Narbenweg x Höllenflügel Dunkelpfote x Kleinpfote
Soww und nachdem ich euch jetzt erstmal durch die ganzen Hierarchien und den Kram gequält hab, kriegt ihr auch noch Regeln vorgesetzt ((x
- Regeln (und ja, sie müssen leider sein):
- Bitte kopiert die Geschichte nicht. - Falls es irgendwelche Ähnlichkeiten zu anderen Storys oder Charakteren gibt, tut mir das leid. - Bitte spammt mich nicht voll 8DD - Ordentliche Posts, nicht "tolle story schreib schnell weiter". Ich brauche schließlich Rückmeldung und Verbesserungsvorschläge! - Habt Spaß! (;
Wenn ihr immer noch lest, muss ich euch loben xDD denn ihr habt euch tapfer schonmal bis hierher durchgewühlt. Ich kann gleich sagen: die Kapitel werden manchmal kurz, manchmal lang und manchmal schnell, manchmal langsam aufeinander folgen. ich bij auch nur ein normaler Mensch ^^. (auch wenn das schwer zu glauben ist xD) Soww ... ihr habt euch schonmal den (jaja, kurzen) Prolog verdient (:- Prolog:
Ein Schrei durchschnitt die Stille der Nacht. „Was ist los?“ Die junge Königin war aus der Kinderstube getreten und stand zitternd am Rand der Lichtung. „Was ist hier passiert?“ Eine schwarzweiße Kätzin trat hinter sie. „Geh zurück in deinen Bau, Sommerblume. Du musst das nicht sehen.“ Sommerblume schluckte schwer. „Aber … was ist mit meiner Nichte?“ Die Schwarzweiße leckte ihr aufmunternd über den Kopf. „Sie wird damit zurechtkommen. Ich weiß es. Schließlich bin ich ihre Halbschwester.“ Sommerblume nickte und drehte sich um, um wieder im Bau zu verschwinden. Am Eingang blieb sie noch einmal stehen. „Du weißt, was ich gemeint habe, oder, Funkenherz?“ Dann verschwand sie im Bau. Die junge Schwarzweiße setzte sich seufzend an den Rand der Lichtung und hörte den gedämpften schmerzerfüllten Schreien ihres Heilers traurig zu. Es war zu spät und es war immer zu spät gewesen. Lange saß sie so da, bis der Morgen kam und die Schreie verstummt waren. Wolkenfang war tot. Funkenherz hob den Kopf, als sie den Geruch ihrer Schwester witterte. Leuchtpfote kam langsam ins Lager gelaufen. „Was ist denn hier los? Es riecht so komisch –“ Die junge Kätzin brach mitten im Satz ab, als sie die Blutflecken auf der gesamten Lichtung sah. „Was ist passiert?“, fragte sie fassungslos. „Es … hat einen Überfall gegeben. Unbekannte Katzen haben Wolkenfang angegriffen, anscheinend war das ganze geplant. Er … komm einfach mit.“ Funkenherz erhob sich und Leuchtpfote folgte ihr. Die beiden Katzen kamen zum Heilerbau. Neben einem blutverschmierten weißen Körper lag eine Trauernde; bei genauerem Hinsehen erkannte Leuchtpfote Wolkenfangs Schwester Kamillenblüte. Sie erstarrte. Der tote Körper … das war Wolkenfang. Leuchtpfote wurde schwindelig. „Er ist …tot.“ Die Erkenntnis brandete durch ihren Geist. Und sie sprach die Worte aus, die allen durch den Kopf ging: „Ich bin die einzige Heilerin des SeherClans.“
Und hier dann mal die Kapitel (;
- 1. Kapitel - Erwachen:
Leuchtpfote riss die Augen auf. Eben noch war sie auf den ewigen Jagdgründen des SternenClans gewesen, jetzt plötzlich war sie in ihrem Moosnest. Ihr wurde bewusst, dass sie nur geträumt hatte und im Heilerbau auf dem Lager des Heilers lag. Die Kätzin ließ sich stöhnend wieder zurück aufs Moos fallen. ‚Puuuhh … was das für eine Aufregung war …‘ Leuchtpfotes Mentor, Wolkenfang, hatte ihr aufgetragen, Mohnsamen zu sammeln. Das hatte sie auch getan – und sie hatte sehr viele Mohnsamen gesammelt. Als sie dann ins Lager zurückgekommen war, hatte sie ihre Halbschwester Funkenherz auf sie warten sehen und die großen Blutflecken auf der Lichtung bemerkt. Funkenherz hatte sie zu Wolkenfangs Leichnam gebracht, wo auch Kamillenblüte, seine Schwester, trauerte. Die junge Kätzin, die gerade mal Heilerschülerin geworden war, hatte nun eine riesige Verantwortung: Sie war die einzige Heilerin ihres Clans. Stöhnend warf Leuchtpfote sich auf die andere Seite. Das Moos roch nach Wolkenfang … bei dem wohlbekannten Geruch zog sich ihr Herz zusammen. Einzig mit Regentropfenpfote, ihrer besten Freundin, konnte sie über all diese Dinge reden. Schneestern und der Rest des Clans erwarteten von ihr nun, dass sie sich wie eine allwissende Heilerin verhielt … Dabei hatte sie doch erst die erste von fünf Stufen der Heilung erlernt und diese noch nicht einmal ganz. Die Ausbildung zum fertigen Heiler mit allen Stufen dauerte knapp zehn Monde, aber eigentlich lernte ein Heiler sein Leben lang, wie Wolkenfang einmal gesagt hatte. Leuchtpfote rappelte sich auf und begann, sich zu putzen. Als sie damit fertig war, überprüfte sie rasch die Kräutervorräte. Mit ihrem jetzigen Wissen würde sie vielleicht knapp das Jahr überstehen, aber danach? Sie wusste einfach nicht genug, um Heilerin zu sein. Die Kätzin wusste viel über Rotblüher; aber sonst nicht sonderlich viel. Sie brauchte einen Lehrmeister. Und sie wusste, wen sie fragen konnte. Jemanden, der garantiert eine Idee hatte.
Leuchtpfotes Plan wurde durch einen Besuch von Säuselfluss vereitelt. Die zweite Anführerin wollte wissen, wie es ihr ging und in Erfahrung bringen, ob die Kräutervorräte soweit gefüllt seien. Leuchtpfote erklärte, sie müsse noch einiges sammeln, und verabschiedete die Kätzin. ‚Große Klette, Großer Scheinsonnenhut, Beinwell, Katzenminze, Wilde Malve, Kleines Knabenkraut, Krainer Tollkraut, Kamille … wo soll ich bloß Kamille herkriegen?! Ich hab ja keine Ahnung, wie sie aussieht …‘ So quälte sich Leuchtpfote den ganzen Vormittag lang, während sie Kräuter nach Farbe und – soweit es ihr möglich war – nach Wirkung sortierte. Regentropfenpfote besuchte sie kurz mit Dunstpfote im Schlepptau; ihre Freundin bemerkte nicht, wie Dunstpfote ihr immer wieder verstohlene Blicke von der Seite zuwarf. ‚Zwischen Regentropfenpfote und Dunstpfote, das könnte was werden …‘ Leuchtpfote war so in ihre Arbeit versunken, dass sie gar nicht bemerkte, wie die Zeit verflog. So bemerkte sie auch nicht, wie Grünfinkfeder den Kopf hereinsteckte und laut Hallo sagte. Beim Klang der plötzlichen, unerwarteten Stimme zuckte die junge Kätzin zusammen und wäre fast umgefallen. „Oh, hallo, Grünfinkfeder. Was ist los?“ Der junge Kater sah sie kritisch an, als erwarte er, dass sie gleich umfiele. „Naja – was werde ich schon wollen? Ich hab noch ‘nen Kratzer vom Kampf, an der Flanke. Sie tut ziemlich weh, also …“ „Ja ja, komm erstmal her. Setz dich hin, genau, so. Schön zur Seite lehnen … sehr gut. Und jetzt bleib so.“ Die Heilerschülerin ließ den völlig verdrehten Krieger in der Pose verharren und lief zur Kräuternische im Fels. Der Heilerbau war auch aus Fels; im Winter speicherte er die Sonnenenergie und es war schön warm und im Sommer war er wunderbar kühl. Leuchtpfote holte Ruprechtskraut, zerkaute die Blühten zu einem Brei und träufelte diesen auf die Wunde. Dann holte sie Beinwellwurzel, zerkaute auch diese, ließ den Brei über den vom Ruprechtskraut laufen und versiegelte das Ganze mit zwei Blättern der Graubehaarten Zistrose. Grünfinkfeder seufzte tief und erleichtert, als der heilende Pflanzensaft in die Wunde lief. „Besser?“, fragte die junge Kätzin. „Viel besser!“, antwortete der selig lächelnde Grünfinkfeder. Leuchtpfote holte noch ein paar Mohnsamen und legte sie vor dem Kater auf den Boden. „Zur Schmerzlinderung“, meinte sie. Der Kater leckte die Samen gehorsam auf und verschwand dann aus dem Bau, nachdem er sich überschwänglich verabschiedet hatte und das Versprechen abgeliefert hatte, sich sofort im Kriegerbau hinzulegen. Leuchtpfote ertappte sich dabei, über beide Ohren zu grinsen, da sie ihren ersten eigenen Patienten erfolgreich mit ihrem geringen Wissen behandelt hatte. Mit diesem Grinsen sagte sie noch ihrer besten Freundin Gute Nacht und legte sich in ihr Moosnest, um zu schlafen. Nach wenigen Augenblicken war sie weggedämmert. Es kam der jungen Schülerin so vor, als würde jemand etwas flüstern … Aurora …
- 2. Kapitel - Kräutersammeln:
Die Augen der Schülerin flatterten. Langsam wurde das Grün der Iris sichtbar, als Leuchtpfote die Augen öffnete. Sie schreckte hoch, als sie direkt in die leuchtend grünen Augen Grünfinkfeders blickte, die schelmisch glitzerten. Sie fauchte kurz und fing dann – ohne dass sie es wollte – an zu grinsen. „Duuu..!“ Grünfinkfeder fiel nach hinten um, während er lachte. Leuchtpfote legte die Ohren an, musste aber auch lachen. Plötzlich fiel ihr auf, dass sie in den letzten Tagen gar nichts von ihrer Umgebung mitbekommen hatte und die Schlafhöhle kam ihr wie fremd vor. Sie war aus hellgrauem, festem Stein und die Wände waren leicht nach außen gewölbt und glatt, wie im gesamten Heilerbau. Es gab zwei kaninchengröße habende fensterähnliche Löcher, die mit großen, windundurchlässigen Blättern wie Vorhängen verschlossen wurden. Es war – dank der Fenster und der kleinen Leuchtpilze an den unteren Rändern der Wände – leicht hell, wie Dämmerlicht. Gerade perfekt, um zu schlafen oder zu arbeiten. Die Heilerschülerin wurde sich wieder ihres Besuchers bewusst und grinste. Der Krieger hatte sich wieder aufgerichtet und sagte: „Guten Morgen, Schlafmütze. Säuselfluss schickt mich; sie meinte, du hättest erwähnt, dass du noch Kräuter sammeln müsstest. Und deshalb hat sie mich als großen Krieger geschickt, dass du auch ja nicht verloren gehst.“ Hatte sie gestern Säuselfluss wirklich gesagt, dass sie noch Kräuter brauchte? Selbst wenn nicht, sie musste Kräuter sammeln gehen, wenn sie nicht wollte, dass der Vorrat ganz aufgebraucht wurde. Leuchtpfote richtete sich auf und begann, sich im Dämmerlicht zu putzen. Sie roch Frischbeute; dann sah sie den Spatzen neben Grünfinkfeder auf dem steinigen Boden liegen. Der Kater hatte ihr anscheinend ein Frühstück mitgebracht. Grünfinkfeder begann währenddessen von Sommerblumes Trächtigkeit und Lilienfells kleinen Jungen, die überall herumpurzelten zu erzählen. Es war entspannend, ihm zuzuhören. Sie hatte aufgehört, sich zu putzen, und verspeiste mit geschlossenen Augen den Spatz. Grünfinkfeders Stimme war so entspannend … aber halt, was?! „Hast du gestern Funkenherz gesehen? Sie war unglaublich! Sie hat mit Kamillenblüte trainiert, und … sie ist eine unglaubliche Kriegerin! Einfach großartig! Und wenn sie die Kleinen ansieht … Man merkt direkt, dass sie eine gute Mutter wäre!“ „Warte … Was?! Du … du … du schwärmst für Funkenherz?!“ Leuchtpfote war vollkommen aus ihrer Trance hochgeschreckt und starrte Grünfinkfeder entgeistert ins Gesicht. „Aber … ich dachte, du würdest sie … hassen?!“ Grünfinkfeder wurde klar, was er eben gesagt hatte. Er riss erschrocken die Augen auf und starrte Leuchtpfote nur zurück ins Gesicht. Abrupt fiel die Anspannung von der Schülerin ab und sie begann, schallend zu lachen. Japsend bekam sie gerade noch mit, wie Grünfinkfeder sich beschämt abwandte. Sie keuchte gerade noch „Keine Sorge, ich verrat dich nicht“, bevor eine weitere Lachsalve sie schüttelte.
„Wie sieht Großer Scheinsonnenhut nochmal aus?“ Leuchtpfote, die gerade dabei war, Wurzeln der Großen Klette auszugraben, sah von ihrer Arbeit auf. Ein ratloser, irgendwie hilflos wirkender Grünfinkfeder stand da und schaute sie grimmig an. Seit heute Morgen hatten sie miteinander geredet und Leuchtpfote sah den Krieger mittlerweile als eine Art Bruder an. Sie musste wieder grinsen, als sie an sein Geständnis dachte. „Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich drum.“ Sie waren gegen Vormittag aufgebrochen und hatten bis jetzt – Nachmittag – schon fast alles zusammenbekommen: Beinwell, Große Klette, Wilde Malve, Krainer Tollkraut, Kleines Knabenkraut … fehlten nur noch Großer Scheinsonnenhut, Katzenminze und Kamille, wobei sie den Großen Scheinsonnenhut gleich auf dieser Wiese, direkt neben der Großen Klette fand. Außerdem hatte sie Habichtherz darum gebeten, ihr noch etwas Katzenminze aus einem Wäldchen zu holen. Nur diese verfluchte Kamille … vielleicht sollte sie beim DunkelwasserClan vorbeischauen und fragen, ob Morgenblume Kamille hatte. Die Wiese, auf der sie schon sämtliche Kräuter gefunden hatte, war am Rande des Territoriums, nicht weit vom Dunkelwasserfluss, von dem der DunkelwasserClan seinen Namen hatte. Die beiden Clans – DunkelwasserClan und SeherClan – hatten eigentlich so gut wie gar keinen Kontakt zueinander. Nur einmal im Monat trafen sich die Clans bei der alten, großen Eiche auf der Grenze der beiden Territorien. Immer bei Vollmond. Leuchtpfote atmete tief den saftigen, süßen Geruch der Blumen und Kräuter ein. Dann schloss sie die Augen und reckte den Kopf nach oben, zum leuchtend blauen Himmel empor, an dem nur einige kleine Schafswölkchen entlangzogen. Sie öffnete die Augen wieder und schaute sich um. Die Wiese – so trocken sie auch war – war leuchtend saftig grün. Vor sich konnte Leuchtpfote den riesigen Sonnenberg sehen, auf dessen anderer Seite der Dunkelwassersee seinen Ursprung fand. Die Heilerschülerin dachte nach und kam schließlich zu dem Schluss, dass es einer angehenden Heilerin doch wohl gestattet war, mit einer anderen Heilerin zu sprechen. Sie stand auf und rief Grünfinkfeder zu sich, der sich einige Schwanzlängen entfernt im weichen Gras wälzte. „Komm, du Faulpelz!“ „Warum? Wohin? Können wir nicht noch ‘ne Weile hier liegen bleiben?“ „Komm! Wir müssen zum DunkelwasserClanterritorium.“ Grünfinkfeder sprang auf. „Warum denn das?“ Leuchtpfote schmunzelte. „Weil Morgenblume vielleicht genau das hat, was ich brauche.“
- 3. Kapitel - Kamille:
Sie waren quer durch die Blumenfelder gelaufen und schlichen nun klammheimlich durch den dunklen Wald auf der DunkelwasserClan-Seite. Leuchtpfote spitzte die Ohren und blieb stehen. Täuschte sie sich oder waren das Stimmen? „Wir müssen damit aufhören, Narben-“ Der Rest war nicht zu verstehen; der Wind hatte die Worte einfach verschluckt. Im zarten dämmrigen Licht schlich Leuchtpfote vorwärts und bedeutete Grünfinkfeder, ihr zu folgen. Dann verharrte sie hinter einem Brombeerbusch. „Rauchstern, das ist mir klar. Aber Smarjarii hatte eine Vision. Es wird so geschehen –“ „Ach, das ist mir doch egal. Ganz ehrlich: Seid ihr bescheuert?! Habt ihr irgendwie Mäusegalle im Hirn? Das ist sozusagen Selbstmord! Narbenweg, wenn es so passiert, sollten wir – und der SeherClan – machen, dass wir wegkommen! Sonst bringt uns diese Sache alle um.“ Die Heilerschülerin hielt überrascht inne. ‚Was zum Teufel heißt das?!‘ Auch Grünfinkfeder sah perplex aus. „Rauchstern – wir müssen bleiben. Es ist … es hat … Diese Sache ist wichtiger. Verstehst du? Wegen … die ganzen Legenden, diese vier Clans, diese Straßenkatzen. Es ist wahr, und das weißt du.“ „Ach … ich weiß doch auch nicht, was ich machen soll. Sollen wir diese Katzen kampflos hierher lassen? Denkst du, sie werden freundlich fragen: ‚Dürfen wir bitte mal für diese Schlacht eure Territorien haben?‘ ? Denkst du das wirklich? Nein. Sie werden sie sich nehmen. Und zwar mit Gewalt. Wir müssen von hier verschwinden, sonst –“ „Nein. Die Runen werden hier bleiben und diese Katzen unterstützen.“ „Ihr seid eine Handvoll Krieger!“ „Ja, das sind wir. Aber wir können uns der Magie bedienen, hast du das vergessen? Vielleicht haben wir Pfoten. Aber wir können uns … verwandeln. Das weißt du doch längst schon, oder? Schließlich hat Nachtkralle dir alles erzählt … und das war auch gut so. Wir können uns schon verteidigen.“ „Du … wenn ihr hierbleibt, müssen wir auch bleiben.“ „Das ist mir klar.“ „Bist du vollkommen … Pah. Na dann, wenn du willst, dass wir alle sterben …“ Es war ein Rascheln zu hören, als Rauchstern aufstand und durch die dunklen Blätter verschwand, anscheinend Richtung Lager. Mittlerweile hatten Leuchtpfote und Grünfinkfeder sich eine bequeme Position gesucht, in der sie verharren konnten und alles sahen. Der Runenkrieger, dessen Name anscheinend Narbenweg war – die Heilerschülerin zitterte bei dem Gedanken, wie der Krieger wohl seinen Namen bekommen hatte – rief der grauen Kätzin noch hinterher: „Bei Halbmond! Vor dem See, an der Tanne.“, dann verschwand auch er in den dunklen, runden Blätter. Eine sanfte Brise frischte auf und verwirbelte die auf dem Boden liegenden Blätter. Es war Frühling. Leuchtpfote verharrte noch einige Minuten auf ihrem Platz, bis sie ganz sicher sein konnte, dass niemand mehr da war. Über was hatten die beiden Katzen gesprochen? Auf jeden Fall war es beunruhigend. Die Heilerschülerin stand mit steifen Gliedern auf und streckte sich einmal lang. Grünfinkfeder tat es ihr nach und sah sie aufmerksam an. „Was, denkst du, war das gerade?“, fragte er. Leuchtpfote überlegte einen Moment. „Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall war es beunruhigend. Was meinte Rauchstern mit ‚Schlacht‘? Naja, egal. Gehen wir zu Morgenblume; schließlich brauchen wir diese Kamille unbedingt.“ Die beiden Katzen liefen weiter durch den stillen, dunklen Wald. Keiner von beiden traute sich, irgendetwas zu fangen; auch wenn der Wald voll mit Beutetieren war. Die Heilerschülerin fragte sich immer wieder, was dieses Gespräch auf sich hatte … bis sie plötzlich vor einer großen, wandähnlichen Hecke standen und es überall nach DunkelwasserClan roch. Leuchtpfote presste sich auf den tannennadelübersähten Boden und hielt im Dämmerlicht die Luft an. Mittlerweile war es früher Abend und sie sollten sich bald wieder auf den Weg nach Hause zurück machen, wenn sie nicht bei völliger Dunkelheit ankommen wollten. Grünfinkfeder sah die Kätzin auffordernd an. Diese holte tief Luft, stand auf und stakste zum Lager hinüber. Ein dunkelgrauer Kater mit hellgoldenen Augen hielt mit offenem Maul inne, bevor er die Zähne in seine Maus schlagen konnte. Seine Augen waren weit aufgerissen. Eine schwarze Kätzin fauchte und sprang zwei Schwanzlängen zurück. Ein hellgrauer Kater mit dunkleren Streifen und Punkt, der gerade nach draußen wollte, hielt inne, zog die Lefzen zurück und fauchte lautlos. Das Lager des DunkelwasserClans war halb unter einen riesigen Felsvorsprung gebaut; darum herum erhoben sich Brombeerranken. Das orangene Licht der untergehenden Sonne warf ein seltsames, traumartiges Licht auf die Szenerie und gab dem ganzen einen unwirklichen Anschein. Ein schwarzer Kater mit goldenen Augen – Pantherkralle – drehte sich zu den Neuankömmlingen um. Er hatte einen fragenden Ausdruck auf dem Gesicht. „Warum, beim SternenClan, seid ihr hier?!“, fragte er verwundert. Leuchtpfote stand wie versteinert im Eingang des Lagers und bekam keinen Ton heraus. Mit weit aufgerissenen Augen hielt sie die Luft an. Grünfinkfeder stieß sie von der Seite an. „Wir … wir sind hier, weil wir Kamille brauchen. Gegen Bauchschmerzen. Ist … Morgenblume da?“ Pantherkralle richtete sich auf und schaute die beiden Katzen skeptisch an. „Warum kommt ihr den weiten Weg von eurem Lager zu unserem? Hat Wolkenfang denn keine Kamille?“ „Wolkenfang … Wolkenfang ist tot. Er wurde von Streunern mitten im Lager getötet.“ Der schwarze Kater stieß ein Seufzen aus. „Das tut mir leid. Ich kenne dich von den großen Versammlungen – Leuchtpfote, die Heilerschülerin, wie? Du bist noch nicht lange Heilerschülerin, oder?“ Dann überkam den Krieger die Erkenntnis. „Aber … dann bist du die einzige Heilerin! Wie viele Stufen?“ Leuchtpfote senkte beschämt den Blick auf die Pfoten. „Bei der ersten“, sagte sie leise. „Und noch nicht mal ganz.“ Pantherkralle sah besorgt aus. „Kommt mit; ich bringe euch zu Morgenblume.“
„Und ihr seid jetzt hier, um Kamille zu suchen?“ „Ja. Kannst du mir sagen, wie sie aussieht? Und wo ich sie finde? Und kannst du mir etwas davon mitgeben?“ „Aber natürlich, Kleines. Schließlich hast du gar keine Erfahrung!“ Die hübsche dunkelrote Kätzin holte aus einer der Nischen in der Felswand einige gelbe Blütenköpfe mit weißen Blütenblättern, die einen starken Geruch verströmten. „Die Pflanze ist auf Kornfeldern zu finden. Sie ist im Frühjahr und Sommer zu finden; leider ist sie einjährig. Sie ist so groß“, die Heilerin zeigte eine ungefähre Schwanzlänge an, „und man muss die Blüte kauen. Es ist gut gegen Bauchschmerzen jeglicher Art.“ Die Kätzin legte die Blütenköpfe auf ein großes Blatt, faltete dieses zusammen, legte die Kräuter, die Leuchtpfote schon gesammelt hatte auf ein anderes und verpackte beides zu einem großen Packet. „Bitteschön.“ „Danke!“ Leuchtpfote lächelte. Morgenblume hatte sie freundlich aufgenommen und ihr einige Kräuter gezeigt. Die Schülerin verabschiedete sich, nahm das Kräuterbündel ins Maul und verließ mit Grünfinkfeder im Schlepptau das Lager. Mittlerweile war es dunkel geworden; die Sonne leuchtete nur noch schwach am Horizont und der Himmel war dunkelblau, als Leuchtpfote und ‚ihr‘ Krieger durch den Tannenwald liefen. Die Kätzin konnte gar nichts durch die Kräuter riechen und schwankte leicht vor Müdigkeit, während sie irgendwann irgendwie ins Lager kamen. Keine Katzenseele war zu sehen. Die Schülerin verabschiedete sich schnell von Grünfinkfeder und schwankte in den Heilerbau, wo sie schnell noch die Kräuter sortierte und sich danach auf ihr Moosnest fallen ließ. Nur noch vor sich hindämmernd bekam Leuchtpfote nichts mehr mit. So sah sie auch nicht, wie sich die strahlend weiße, leicht durchsichtige Kätzin über sie beugte und ihr über den Kopf leckte. „Du wirst es bald verstehen. Bald.“ Viel Spaß beim Lesen ((;LG, spark |
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