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Es war noch früh und die Sonne ging gerade auf als sich ein Mädchen aus dem Bett bewegte und sich für die Schule fertigmachte.
Sie gähnte und stellte sich unter die Dusche.Sie ließ das kalte Wasser über ihren Körper fließen und schüttelte den Kopf,als könnte sie alles was sie beschäftigt einfach so herausschleudern.
Nachdem sie fertig geduscht hatte stieg sie langsam aus der Dusche,band sich ein Handtuch um den Körper und stellte sich vor den Badezimmerspiegel.
Sie nahm den Föhn in die Hand und fing an ihre schwarzen Haare zu trocknen.

Als sie schlussendlich aus dem Haus ging,die Tür zuschloss,und sich umdrehte sah sie schon vom Weiten ihre Freundin Kimeko auf sich zurennen.
"Chiyoko ! Chiyoko ! Hallooo",rief sie und winkte wie wild.
Chiyoko musste leiche kichern als sie das sah und ging auf Kimeko zu,welche sie dann stürmisch umarmte."Hey Chiyoko!"-"Oi Kimeko,wie geht's ?",fragte Chiyoko und die beiden liefen dann nebeneinander zur Schule.
"Seehr gut!",kicherte Kimeko und Chiyoko verdrehte dabei die Augen.War ja klar gewesen.
"Also gut ... wer ist es diesmal ?",fragte sie Kimeko.
"Was soll das denn heißen ?" -"Na,in wen hast du dich diesmal verliebt ?"
"Puuh... Also gut,es ist Akito ! Er ist so kawaii ! Du solltest ihn mal sehen Chi-chan.Er schaut soo süß und überhaupt !"
"Ach Kimeko...",meinte Chiyoko,und wollte damit nur überdecke, dass sie bei dem Namen 'Akito' zusammengezuckt war.Akito also ... Chiyoko beschloss gerade in ihren Gedanken Kimeko aufjedenfall von ihm wegzubringen.
"Hey Kime-chan,ich bin mir nicht so sicher,dass Akito der Richtige für dich ist."
"Waaas ? Meinst du das ernst ?"
"Ja ... "
"Ach,du findest ihn doch nur selber süß und gönnst ihn mir nicht !"
"Nein,das ist es nicht ... ich finde nur du solltest dich von ihm fernhalten."
"Das ist fies Chiyoko ! Außerdem kannst du mir das doch nicht verbieten !"
"Weiß ich doch,weiß ich doch,ich will doch nur nicht,dass ... äh"
"Siehst du ! Du gönnst es mir nicht. Das ist richtig gemein von dir Chiyoko !"
"Aber Kimeko ..."
"Lass mich in Ruhe !",und damit rannte sie weg,in Richtung der Schule.
Chiyoko seufzte,wieso musste sie denn immer so sensibel sein ?

An der Schule angekommen und durch das Schultor gegangen sah sie ihn.Der Junge,in den Kimeko sich verliebt hatte.Akito.
Chiyoko schnaubte,das war alles nur seine Schuld !
Sie wollte erhobenen Hauptes durch die Tür gehen,aber Akito machte ihr einen Strich durch die Rechnung indem er sie am Handgelenk packte und sie mit auf den hinteren Schulhof zerrte,wo keiner der Schüler war.
"Was willst du Akito ?"
"Du hast doch nicht unseren kleinen Deal von gestern vergessen,oder ?"
"Wie könnte ich ?",meinte sie und bedachte ihn mit einem verachtenden Blick.
Er lachte nur und erwiderte:" Ich liebe deine Augen,deine kalten grauen Augen,deine roten Lippen und deine weiche Haut ..."
Während er das sagte zog er sie in eine feste Umarmung.
Chiyoko machte sich frei und gab ihm eine schallende Ohrfeige.
"Du widerst mich an ! "
"Ach jetzt werd doch nicht wütend" meinte er nur grinsend.
"Du machst deinem Namen 'kleiner Teufel ' wirklich alle Ehre ! Du bist einfach nur widerlich. Wenn du das auch nur noch ein einziges Mal machst,kannst du den Deal vergessen !"
Mit diesen Worte drehte sie sich um,warf die Haare in den Nacken und stolzierte in das Schulgebäude,Akitos glühenden Blick in ihrem Rücken.
Während sie durch die Flure lief wirbelten ihre Gedanken quer durch den Kopf und verursachten Kopfschmerzen.Sie seufzte und holte ein Aspirin aus einer kleinen Tablettenschachtel,dann riss sie die Tür zum Klassenzimmer auf und machte einen Schritt hinein
"Chiyoko Yamaguchi ! Du bist zu spät !"
"Das weiß ich selber",fauchte sie gereizt,während die Klasse anfing zu lachen.
Frau Matsumoto,ihre Klassenlehrerin funkelte sie an,und Chiyoko erwiderte den Blick genauso wütend.
"Setz dich einfach !"
"Oh gerne doch.",meinte sie und ging betont langsam zu ihrem Platz wo sie sich beleidigt hinsetzte.
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Chiyoko war sauer.Aber so richtig.
Sie war sauer auf ihre Lehrerin,weil diese nichts besseres zu tun hatte als sie zu nerven.
Sie war sauer auf ihre Freundin Kimeko,weil diese ihr nicht vertraute.
Aber am meisten war sie sauer auf Akito,der es immer wieder schaffte sie auf die Palme zu bringen,ohne sich besonders anstrengen zu müssen.
Zumindest wirkte es so.
Sie stützte ihren Kopf auf ihre Hand und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen.
Vorbei an der grünen Tafel,an der Frau Matsumoto irgendetwas erklärte,
Vorbei an den Einzeltischen,an denen die genauso gelangweilten Schüler wie saßen,
bis zum Fenster,wo sie raus auf den hinteren Schulhof schaute.Der größte Teil davon war Kies aber es gab auch einen grünen Teil auf dem Hof.Eine kleine Wiese und ein Hügel.Auf der Wiese stand ein großer Kirschbaum mit 2 braunen Bänken davor.
In der Pause würde es eigentlich ziemlich eng unter dem Baum werden,weil er der einzige Fleck auf dem hinteren Schulhof war,der einigermaßen Schatten spendete.
Und dieser Schatten war in dieser Hitze eine Erlösung.
Eigentlich.
Aber es war Chiyokos Platz.
Und den nahm ihr niemand weg.
Außer Kimeko vielleicht,aber die beiden saßen meist zusammen darunter,wenn Kimeko nicht mal eine Pause bei ihrem Schwarm stand.
Aber das passierte selten,da Kimeko zu schüchtern war um sie anzusprechen.
Chiyokos Gedanken wurden traurig,als sie an Kimeko dachte.
Klar,sie war sauer,dass Kimeko ihr nicht einfach glauben konnte,aber sie war immer noch ihre beste Freundin.
Wie könnte sie Kimeko am Besten beweisen,dass sie Akito nicht mag ?
Sie könnte ihm eine Ohrfeige verpassen,wie vorhin,aber das nochmal bei Akito zu machen würde sie sich nicht trauen.Er war schon gereizt.
Sie war mutig,wie kaum ein Anderer,aber das wäre ihr zu gewagt.
Sie seufzte kurz und überlegte,ob sie einfach zum Kirschbaum gehen sollte,der sich so beruhigend im Wind bewegte.
Aber sie konnte nicht vorne raus gehen,und aus dem 2.ten Stock wollte sie nun auch nicht springen.
Denn dort lag ihr Klassenzimmer leider.
Sie seufzte nochmal.
Und dann stand plötzlich Frau Matsumoto vor ihr.
"Möchtest du uns nicht erzählen,was dich beschäftig?"
Bei anderen Lehrern wäre das vielleicht mitfühlend gemeint,aber nicht so bei ihr.
Ihre schon grauen Haare waren streng zurückgekämmt und ihre braunen Augen schauten sie spöttisch und verachtend an.
Chiyoko fühlte sich ein bisschen wie ein Schaf auf der Schlachtbank.
In dem Moment bemitleidete Chiyoko sich selber,und das machte sie sonst nie.
"Wenn sie soviel Zeit haben,bitte",antwortete sie schließlich erschöpft,sie hatte keinen Lust auf eine Diskussion mit ihrer Lehrerin.
"Natürlich".
Das ließ Chiyoko aber doch wütend werden,Frau Matsumoto wollte sie blamieren.
"Okaaay.Meinen fliegender Elefant ist ausgebüchst,und ich kann leider nicht mehr finden.Ich mache mir Sorgen,schließlich hatte er mir noch versprochen gehabt,dass er pünktlich zum Sambatanzen wieder da wär",meinte sie schließlich.
Sie sah noch wie Frau Matsumotos Auge zuckte und sie sich schließlich abwandte.
"2 Seiten Strafarbeit bis morgen."
Ganz klar,das hatte ihre Würde verletzt.
Chiyoko wandte sich still wieder dem Fenster und ihren Tagträumen zu.
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